Dynamik der Kohlenstoffvorräte nachwachsender Fichtenwälder in Thüringen und den Alpen

Anhand von sechs Chronosequenzen von Fichtenbeständen in Thüringen und den Alpen wurde die Veränderung der Kohlenstoffvorräte in der Stammbiomasse, der Humusauflage und den obersten 50 cm des Mineralbodens im Verlauf der Waldentwicklung auf ehemaligen Grünlandflächen untersucht. Der C-Vorrat der Stammbiomasse nahm mit dem Alter zu und erreichte in den ältesten Sukzessionsbeständen Maximalwerte von 250-400 t C ha-1. In den Chronosequenzen auf saurem Ausgangsgestein akkumulierte in der Humusauflage über die gesamte beprobte Altersspanne (maximal 93 Jahre) organischer Kohlenstoff mit einer linearen Zuwachsrate von 0.34 t C ha-1 a-1, während auf kalkhaltigem Ausgangsgestein ab einem Bestandesalter von ca. 60 Jahren eine Sättigung einsetzte, die Ausdruck eines neuen Gleichgewichts in diesen Beständen ist. Im Verlauf der Waldentwicklung verringerte sich der C-Vorrat des Mineralbodens auf etwa 80% des in den Wiesen gespeicherten Vorrats. Eine Betrachtung der C-Dynamik einzelner Bodenschichten anhand eines beschreibenden Modells zeigte, dass ein möglichst lang andauernder Eintrag von Feinwurzeln der Wiesenvegetation sowie die Einarbeitung der oberirdischen Streu durch Bodentiere die C-Verluste in den obersten 10 cm des Mineralbodens verringern bzw. sogar einen Zuwachs ermöglichen. Bei der Aufforstung von Grünland mit dem Ziel einer langfristigen C-Speicherung sollte daher auf geeignete Bewirtschaftungsmethoden mit möglichst geringer Störung des Bodens und ausreichend langen Umtriebszeiten in den neu entstehenden Wäldern geachtet werden.

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