Kofermentation heterologer Mikroorganismen als Quelle neuer Naturstoffe

In der Natur kommen Mikroorganismen stets als Gemeinschaft mehrerer Arten vor; in der biotechnologischen Praxis werden hingegen fast ausschließlich Reinkulturen taxonomisch definierter Mikroben eingesetzt. Im Rahmen der Dissertation wurde schließlich am Beispiel der Kombination aus dem Bildner der Roseoferine A - K, dem Mykoparasiten Mycogone rosea DSM 12973, und dem leucinostatinbildenden Endophyten Acremonium spec. Tbp-5 der Beweis für die Hypothese erbracht, daß in Kofermentation - auf Grund der wechselseitigen Interaktionen zwischen beiden Partnern - unter bestimmten Bedingungen ein anderes Sekundärmetabolitenmuster als in den jeweiligen Reinkulturen nachzuweisen ist. Die vorliegenden Untersuchungen lassen den Schluß zu, daß Kofermentationen in speziellen Fällen und unter Berücksichtigung entsprechender Ausgangsbedingungen einen geeigneten Weg darstellen, neue chemische Strukturen aufzufinden und das natürliche Produktspektrum eines mikrobiellen Produzenten zu diversifizieren: So konnten aus beiden Partnern insgesamt 28 strukturell neuartige Lipoaminopeptid-Antibiotika isoliert werden, von denen drei, die Acremostatine A, B und C, lediglich in den Kofermentationen nachgewiesen werden konnten.

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