Leitlinien für den Betrieb des Publikationsservers

Rechte und Pflichten des Betreibers / Erklärung zu Open Access

Die Digitale Bibliothek Thüringen (DBT) bietet allen Angehörigen der Thüringer Hochschulen die organisatorischen und technischen Rahmenbedingungen zur elektronischen Publikation wissenschaftlicher Dokumente sowie multimedialer Materialien.

Die zur Archivierung vorgesehenen elektronischen Materialien in der DBT können dauerhafte zitierfähige Adressen (URNs bzw. DOIs) erhalten und werden über nationale und internationale Bibliothekskataloge, Suchmaschinen sowie andere Nachweisinstrumente erschlossen. Darüber hinaus wird eine langfristige Archivierung der elektronischen Dokumente und Materialien gewährleistet.

Die Thüringer Hochschulen unterstützen mit den durch die DBT bereitgestellten Dienstleistungen und Services den freien Zugang zu wissenschaftlicher Information im Sinne von Open Access. Letzteres steht für eine freie und unbegrenzte Verbreitung wissenschaftlicher Literatur. Ein veröffentlichter Beitrag ist weltweit kostenfrei über das Internet zugänglich. Weitere Informationen zu Open Access finden Sie hier.

Neben ihrer Funktion als Publikationsserver der Thüringer Hochschulen ermöglicht die DBT Lehrenden an Thüringer Hochschulen auch die Online Einrichtung und Nutzung von Semesterapparaten. Außerdem werden in der DBT elektronische Pflichtexemplare aus dem Freistaat Thüringen zugänglich gemacht und archiviert.

Der Großteil der in der DBT bereitgestellten Dokumente ist frei im Internet zugänglich. Ausgenommen davon sind elektronische Dokumente folgender Kategorien: zum Beispiel elektronische Pflichtexemplare, sofern es sich um subskriptionspflichtige Inhalte („Verlagsexemplare“) handelt, Patente, Materialien aus Elektronischen Semesterapparaten.
Die Open-Access-verfügbaren Dokumente werden in der Trefferliste der DBT durch das Open-Access-Logo () gekennzeichnet.

Rechte und Pflichten der Autorinnen und Autoren

Autorinnen und Autoren räumen dem Betreiber des Publikationsservers mit der Zustimmung zu den Leitlinien und dem Unterzeichnen des Veröffentlichungsvertrags folgende Nutzungsrechte ein:

  1. das dauerhafte Recht zur elektronischen Speicherung, insbesondere in Datenbanken
  2. das einfache dauerhafte Nutzungsrecht (§ 31 Abs. 2 UrhG) zur öffentlichen Zugänglichmachung in internationalen Datennetzen
  3. das dauerhafte Recht zur Konvertierung zum Zwecke der Langzeitarchivierung bzw. Visualisierung, unter Beachtung der Bewahrung des Inhalts (die Originalarchivierung bleibt erhalten)
  4. das Recht, die von den Autorinnen oder Autoren bzw. Herausgeberinnen oder Herausgebern gelieferten Metadaten gegebenenfalls zu ändern und/oder zu vervollständigen
  5. das Recht, die Metadaten unbeschränkt zugänglich und nutzbar zu machen
  6. das Recht zur Weitergabe des Dokuments und der dazugehörigen Metadaten an die Deutsche Nationalbibliothek sowie weitere fachlich oder regional in Frage kommende Dokumentenserver mit den gleichen vorgenannten Rechten.

Für den Inhalt der Dokumente sind ausschließlich die Autorinnen oder Autoren bzw. Herausgeberinnen oder Herausgeber verantwortlich. Der Betreiber der DBT übernimmt keine Haftung für die Inhalte der bereitgestellten Publikationen und verlinkter externer Seiten.
Autorinnen oder Autoren bzw. Herausgeberinnen oder Herausgeber versichern, dass das Dokument nicht gegen gesetzliche Vorschriften, behördliche Verfügungen oder sonstige Rechte Dritter verstößt.
Autorinnen oder Autoren bzw. Herausgeberinnen oder Herausgeber verpflichten sich, eventuell betroffene Urheber- und Verwertungsrechte Dritter zu klären bzw. deren Einverständnis einzuholen. Erhalten Autorinnen oder Autoren bzw. Herausgeberinnen oder Herausgeber Kenntnis vom Bestehen oder der Entstehung von Rechtshindernissen, setzen sie den Betreiber der DBT unverzüglich davon in Kenntnis.

Die Urheberrechte der Autorinnen oder Autoren bzw. Herausgeberinnen oder Herausgeber bleiben gewahrt. Der DBT wird nur ein einfaches Nutzungsrecht eingeräumt. Die Veröffentlichung in der DBT steht somit einer weiteren Veröffentlichung der Dokumente in Fachzeitschriften oder Monografien sowie auf anderen Servern nicht entgegen. Gemäß den Empfehlungen des Wissenschaftsrats zur digitalen Informationsversorgung durch Hochschulbibliotheken wird allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern empfohlen, sich beim Abschluss von Verlagsverträgen das Recht der Selbstarchivierung in institutionellen Repositorien vorzubehalten und die von ihnen verfassten Dokumente zusätzlich - eventuell nach einer Sperrfrist - auf dem Publikationsserver zu veröffentlichen.

Die Metadaten der auf dem Publikationsserver veröffentlichten Dokumente dürfen gespeichert und - gegebenenfalls in angereicherter Form oder in Auswahl - Dritten verfügbar gemacht werden.

Bereits publizierte Dokumente werden nicht vom Server gelöscht. Der Betreiber der DBT ist allerdings berechtigt, publizierte Dokumente von der Veröffentlichung auszuschließen, wenn eine Verletzung von Rechten Dritter oder von Bestimmungen dieser Leitlinien und/oder des Veröffentlichungsvertrags vorliegt.

Sammelauftrag

Der Sammelauftrag der DBT umfasst die Speicherung, Katalogisierung und Archivierung elektronischer Dokumente und Materialien, die durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der beteiligten Thüringer Hochschulen veröffentlicht werden. Dies bezieht sich sowohl auf rein elektronische Publikationen als auch auf elektronische Versionen gedruckter Dokumente.

Folgende Kategorien elektronischer Dokumente können in der DBT publiziert werden:

Erschließung

Für die formale und inhaltliche Erschließung der elektronischen Dokumente werden national und international definierte Standards und Schnittstellen wie der Metadata Object Description Schema (MODS), die Richtlinien der Open Archives Initiative (OAI) oder die Festlegungen von xMetaDissPlus der Deutschen Nationalbibliothek genutzt. Informationen zu der jeweiligen Veröffentlichung werden durch Eingabe in ein Online-Veröffentlichungsformular durch die Autorinnen und Autoren vergeben und von der Bibliothek geprüft, korrigiert und gegebenenfalls ergänzt. Die Einbindung von Daten aus der Gemeinsamen-Normdatei (GND) ist ebenfalls möglich. Dissertationen und Habilitationen verfügen über ein vom Autor in mindestens einer Sprache abgefasstes Abstract. Die Dokumente werden mit der Vergabe einer Fachgruppe der DDC-Sachgruppen der Deutschen Nationalbibliografie klassifikatorisch beschrieben.

Langzeitarchivierung

Der Betreiber der DBT garantiert die Archivierung aller Originaldaten für mindestens 5 Jahre. Darüber hinaus sollen die Daten und Objekte in Kooperation mit dem im Aufbau befindlichen Digitalen Langzeitarchiv Thüringen (DLA-Thüringen) zeitlich unbegrenzt online gemacht werden. Voraussetzung für die Langzeitarchivierung ist die Verwendung der definierten Archivierungsformate, die den Erhalt der Interpretierbarkeit der Inhalte der digitalen Daten auf Dauer gewährleisteten.

Die Implementierung des DLA Thüringen erfolgt auf der Grundlage der Open Source-Software Suite des Digitalen Archivs Nordrhein-Westfalen (DA NRW). Die Datenverwaltung erfolgt während der ersten Projektphase zunächst in zwei im Verbund arbeitenden iRODS-Servern. In der zweiten Projektphase wird der Verbund auf drei iRODS-Servern in den Thüringer Hochschulrechenzentren Jena, Erfurt und Ilmenau erweitert. Publizierte und über OAI-Schnittstelle an das Digitale Langzeitarchiv Thüringen abgelieferte Dokumente können nicht mehr verändert bzw. gelöscht werden.

Technischer Betrieb

Die DBT wird auf der Basis der Open Source-Software MyCoRe betrieben. Weitere Informationen zu MyCoRe finden Sie hier. Das Auffinden der elektronischen Dokumente ist über die DBT, Bibliothekskataloge, Discoverysysteme, Suchmaschinen und bei OAI-Serviceprovidern (z.B. OAIster) ermöglicht. Für die Erschließung, Speicherung und Archivierung der elektronischen Dokumente sowie für den Austausch der Metadaten werden internationale Standards wie die Richtlinien der Open Archives Initiative (OAI) genutzt. Die zur Langezeitarchivierung vorgesehenen Dokumente und Materialien sind persistent nachgewiesen. Im Rahmen der DBT besteht eine Entwicklungspartnerschaft zwischen der ThULB und der Verbundzentrale des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes in Göttingen (VZG). Die ThULB gewährleistet den dauerhaften Betrieb der DBT und trägt bei möglichen Systemausfällen für eine schnellstmögliche Wiederherstellung des Anwendungssystems Sorge. Wartungsbedingte Systemausfälle werden frühzeitig angekündigt.