Zum Einfluss von Ausländern auf die Wirtschaftsleistung von Standorten : ist Zuwanderung ein Weg aus der ostdeutschen Lethargie?

The paper investigates the potential impact of foreigners on economic development. Historic examples, various contemporary empirical observations and theory support the working thesis that regions which face a high quota of foreign residents may benefit from human capital spillovers between different ethnic groups. It is argued that immigration brings about both a more effective division of labour and mutual learning and leads thereby to higher per-capita-income. We apply these findings to the current economic sickliness of East-Germany and conclude that in this region a more committed immigration policy may prove to be an particularly appropriate remedy.

Der vorliegende Beitrag diskutiert den Einfluss von Zuwanderern oder allgemeiner von nichtnativen Bevölkerungsteilen auf die Chancen zu wirtschaftlicher Entwicklung von Regionen. Ein Blick auf eine Vielzahl historischer Beispiele für von Zuwanderern generierte Wachstumsimpulse, die im Beitrag vorgestellte Empirie, sowie modelltheoretische Überlegungen deuten auf eine zuwanderungsbedingte Verbesserung der Wachstumspotentiale von Standorten hin. Dabei spielt eine durch Zuwanderung hervorgerufene räumliche Verdichtung spezifischen Humankapitals eine nicht unwesentliche Rolle. Wie die dargestellten empirischen Analysen nahe legen, finden sich sowohl im internationalen als auch im interregionalen Vergleich Anhaltspunkte für die Gültigkeit der theoretischen Vorhersage eines begünstigenden Einflusses Fremdstämmiger auf die ökonomische Performance eines Standortes. Im Ergebnis zeigt sich, dass neben der gängigen Vermutung, wonach Migrationsbewegungen in wirtschaftlichen Aufschwüngen einzelner Regionen ihre Ursache haben, gleichberechtigt die Umkehrung dieser Ursache-Wirkungs-Beziehung gelten kann. Hiervon leiten die Autoren ab, dass Zuwanderungspolitik als Instrument zur Überwindung langfristiger und struktureller Wachstumskrisen insbesondere am Standort Ostdeutschland ein erhebliches Chancenpotenzial besitzt.

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