Hier und dort zugleich : eine qualitative Untersuchung zur interpersonalen und mediatisierten Kommunikation in öffentlichen Verkehrsmitteln

Ziel der Arbeit ist es, im öffentlichen Raum, konkret in öffentlichen Verkehrsmitteln, stattfindende interpersonale und mediatisierte Kommunikationsformen zu analysieren. Eine Betrachtung der Kommunikation und Interaktionsordnung bildet die theoretische Grundlage, um die Menschen als aktiv Handelnde zu charakterisieren, die sich in der Interaktion mit anderen kommunikativ ihre Lebenswelt erschließen. Hierfür stehen ihnen immer mehr Kommunikationswerkzeuge zur Verfügung, die in unterschiedlichen medialen Praktiken resultieren. Empirisch orientiert sich die Arbeit an der Heuristischen Sozialforschung. Es kamen die qualitative Beobachtung, Interviews mit Mobilitätstagebüchern sowie die Dialogische Introspektion als Erhebungsverfahren zum Einsatz. Die Befunde der vorliegenden Studie liefern einen empirischen Beleg, dass Handeln sich an Regeln orientiert, weißen aber gleichermaßen darauf hin, dass dies immer im Abgleich mit der individuellen Einschätzung der Situation und den individuellen Bedürfnissen des Einzelnen vollzogen wird. Die Begegnungen mit anderen, unbekannten Fahrgästen zeichneten sich durch unterschiedliche Arrangements hinsichtlich der gemeinsamen Anwesenheit aus. Zudem weisen die Befunde auf eine Vielzahl an mediale Kommunikationsformen hin, die bezüglich ihrer Integrationsmöglichkeiten in die Situation des Reisens variieren. Deutlich zeigte sich, wie mediale Kommunikationsformen immer beides sein können: Bereicherung oder Störung. Eine kontextualisierte Herangehensweise half dabei, aufzuzeigen, dass es bei Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln immer auch wieder zu kleinen Zwischenfällen kommen kann. Letztlich sind es aber die Menschen, die (ver)handelnd die Kommunikationsgefüge gestalten.

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