Leistungsanforderungen an Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Informatikwettbewerben : eine Untersuchung auf Grundlage des Kompetenz-Paradigmas

Mithilfe von Wettbewerben werden Jugendliche auf besondere Weise motiviert und kommen mit Themen und Arbeitsweisen in Berührung, mit denen sie sich im Schulalltag eher selten auseinandersetzen. Eine zunehmende Bedeutung von Wettbewerben allgemein und die besondere Bedeutung von Informatikwettbewerben werden zum Anlass genommen, sich wissenschaftlich mit diesen Wettbewerben zu beschäftigen. Untersucht werden die Anforderungen im Bundeswettbewerbs Informatik und im Wettbewerb Jugend forscht (Fachgebiet Mathematik/Informatik). Die Ergebnisse werden mit parallel erhobenen Daten zur Leistungsbewertung von Lehrerinnen und Lehrern kontrastiert. Eine Perspektive, unter der die Wettbewerbe untersucht wurden, ist das Kompetenz-Paradigma. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurde ein exploratives Mixed-Methods-Forschungsdesign entwickelt. Es wurden Experteninterviews mit Jurorinnen und Juroren der beiden Wettbewerbe sowie mit Informatiklehrerinnen und -lehrern durchgeführt und mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Auf der Grundlage dieser Daten wurde ein Fragebogen entwickelt, der ebenfalls von Jurorinnen und Juroren sowie von Lehrerinnen und Lehrern ausgefüllt wurde. Die Daten werden deskriptiv ausgewertet und auf signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen untersucht. Resümierend kann ausgesagt werden, dass Problemlösen das wichtigste Leistungskonzept für alle drei befragten Gruppen ist. Lehrer legen daneben Wert auf Wissen; Juroren des Wettbewerbs Jugend forscht erwarten von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Kreativität. Die Komponenten des Kompetenzbegriffs nach Weinert werden von den Befragten aller Gruppen als wichtig eingeschätzt. Teilaspekte bei der Bewertung von Leistung werden von Juroren häufig als notwendig angesehen. Damit werden von Juroren die Teilaspekte multiplikativ und von Lehrern additiv verknüpft. Aus diesen und weiteren Gründen lassen sich die Leistungserwartungen der Juroren der beiden Wettbewerbe mit dem Kompetenzbegriff umschreiben.

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