Diagnostische Aussagefähigkeit der Osteodensitometrie (DXA) bei histologisch gesicherter renaler Osteodystrophie : Zusammenhang zwischen histomorphometrischen, osteodensitometrischen und serologischen Parametern

Nahezu alle Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (CKD) entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung eine Form der renalen Osteodystrophie (ROD). Die histomorphometrische Untersuchung eines Beckenkammzylinders ist der Goldstandard in der ROD- Diagnostik. Das Ziel dieser Studie ist zu prüfen, ob die invasive Knochenbiopsie durch die weniger invasiven Verfahren der Knochendichtemessung mittels DXA in Kombination mit den wichtigsten serologischen Parametern des Knochenstoffwechsels ersetzt werden kann. Es wurden die Daten von 97 Patienten erfasst. Hinsichtlich der histologisch klassifizierten Form der ROD zeigte sich, dass die Osteitis Fibrosa und deren milde Form die am häufigsten diagnostizierte Unterform ist, vor allem bei Dialyse- und nierentransplantierten Patienten. Zwischen den Gruppen OF (Osteitis fibrosa) und ARBD (adyname renale Knochenerkrankung) wurden mit p= 0,035 und OF/non ROD (nicht renal bedingte Osteodystrophie) mit p= 0,044 signifikante Unterschiede hinsichtlich des T- Scores an der LWS nachgewiesen (wobei OF< ARBD bzw. nonROD). Die Untersuchung der serologischen und histomorphometrischen Parameter auf einen statistisch signifikanten Zusammenhang erbrachte für iPTH, AP, BAP, Osteocalcin und Calcitriol teilweise die erwarteten Ergebnisse. Die fehlende Aussagekraft der DXA über den Typ der renalen Osteodystrophie, wie es in dieser Studie ermittelt wurde, ist sicher multifaktoriell bedingt. Aufgrund der Aufteilung des Patientenkollektivs in die histologisch klassifizierten kleinen Untergruppen sowie der großen Streuung der Messwerte ist die Aussagekraft insgesamt eingeschränkt. Zudem ist von Bedeutung, dass alle Verfahren zur Bestimmung des Knochenmineralgehaltes quantitative Methoden sind, die keinerlei Aussage über die Knochenstruktur zulassen. Die Knochendichtemessung mittels DXA lässt keinen Rückschluss von der Knochenmineraldichtereduktion auf die Form der ROD zu. Die Histomorphometrie ist weiterhin Goldstandard in der ROD- Diagnostik.

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